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EMIGMA

EMIGMA - Empowerment von Migranten zum Klimaschutz

Schnelle Fakten

Über das Projekt

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre geförderte Projekt hat zum Ziel, das Umweltverhalten und die umweltbezogenen Einstellungen von türkisch- und russischsprachigen Migranten zu erforschen und deren Engagement für den Klimaschutz zu stärken.

Gemeinsam mit einigen Netzwerken und Initiativen von Migranten soll vor allem der Nachhaltigkeitsgedanke in den Gemeinschaften verbreitet werden. 

Diese Initiativen benötigen Unterstützung für die Ausweiterung und Professionalisierung ihrer Arbeit, die insbesondere in einer durch wissenschaftliche Methoden gestützten Planung und Evaluation von Maßnahmen zur Förderung umwelt- und klimaschonenden Verhaltens besteht. Für das Projekt wurde der transdisziplinäre Forschungsansatz gewählt, welcher Problemansichten und Erfahrungswissen der Projektpartner sowie Praxisakteure sowohl in die Forschung als auch in die Planung und Durchführung von Interventionsmaßnahmen integriert.

 

Das EMIGMA-Team hat für die drei Jahre folgende Projektplanung entwickelt:

 

In der ersten Phase wird eine repräsentative Erhebung in Form von standardisierten Interviews in den vier Regionen Dortmund, Berlin, München und Baden-Württemberg durchgeführt. Diese evaluiert das Umweltverhalten, die umweltbezogenen Einstellungen sowie das Engagement in den drei alltagsbezogenen Handlungsfeldern Mobilität, Wohnen und Ernährung. Qualitative Interviews vertiefen dieses Wissen weiter.

 

In der zweiten Phase werden umweltpsychologische Interventionsmaßnahmen (Information, Verhaltensrückmeldung, Verhaltensangebote und –anreize) zielgruppen- und problemspezifisch angepasst und deren Effekte erfasst. Hierzu ist eine Umweltbilanzierung der Verhaltenseffekte notwendig, die das Heidelberger naturwissenschaftliche Forschungsinstitut ifeu für das Projekt EMIGMA sicherstellt.

Handlungsempfehlungen zum Empowerment von Migrant*innen
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Klimaschutz und Integration? Was bewegt Migrant*innen, sich für den Klimaschutz zu engagieren? Was hindert sie daran? Mit wissenschaftlich fundierten Handlungsempfehlungen gibt EMIGMA Antworten auf die Frage, wie das Engagement von Migrant*innen zum Umwelt- und Klimaschutz gefördert werden kann.

Die Handlungsempfehlungen resultieren aus den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung, vertiefenden Interviews sowie der Evaluation von vier Modellprojekten. Zudem standen Praxisakteure mit ihrem Erfahrungswissen dem Projekt EMIGMA während der dreijährigen Laufzeit beratend zur Seite und wurden zu spezifischen Fragestellungen interviewt. Ziel der Handlungsempfehlungen ist es, Akteur*innen aus Migrantenorganisationen, Umweltschutzorganisationen, Unternehmen und anderen Einrichtungen dabei zu unterstützen, den Nachhaltigkeitsgedanken in den türkischen und russischen Communities zu verbreiten. Des Weiteren adressieren die Handlungsempfehlungen die verschiedenen Ebenen in Verwaltung und Politik und zeigen auf, an welchen Stellen Rahmenbedingungen derart zu gestalten sind, dass sie die Migrant*innen- und Umweltschutzorganisationen in ihrer Klima- und Umweltschutzarbeit unterstützen.

 

 

Das Projekt, initiiert von Prof. Dr. Marcel Hunecke (Koordination) und Prof. Dr. Ahmet Toprak und für drei Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, befindet sich zurzeit in der zweiten Phase der Forschungsarbeit (siehe Grafik). Ziel des Projektes ist es, Wissen über das Engagement für den Klima- und Umweltschutz, die umweltbezogenen Einstellungen und die Umweltbilanzen von Migrant*innen zu ermitteln und auf Basis dieser Erkenntnisse zielgruppenspezifische Maßnahmen für den Klimaschutz zu entwickeln.

Bisher lagen über das Engagement für den Klima- und Umweltschutz, die umweltbezogenen Einstellungen und die Umweltbilanzen von Migrant*innen nur wenig gesicherte empirische Erkenntnisse vor. Aus den wenigen Ausnahmen ließ sich jedoch entnehmen, dass deren Umweltwissen und das Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz niedriger ausgeprägt sind, als bei den deutschen Autochthon*innen. Für die Verankerung des Klimaschutzgedankens ist es jedoch hoch bedeutsam, auch in diesen Teilen der Gesellschaft die Potenziale zu entdecken und zu fördern.

In der ersten Phase des Projektes wurden 1600 türkeistämmige und russischsprachige Migrant*innen sowie 400 deutsche Autochthon*innen (Vergleichsgruppe) in den vier Regionen Dortmund, Berlin, München und Baden-Württemberg anhand von standardisierten Fragebogeninterviews zu ihren umweltbezogenen Einstellungen und ihrem Umweltverhalten befragt. Das Wissen über die individuellen CO2-Bilanzen, der sogenannte „ökologische Fußabdruck“, wurde anhand eines CO2-Rechners ermittelt. Dieser wurde von unserem Projektpartner, dem naturwissenschaftlichen Forschungsinstitut IFEU, mitentwickelt und betreut. Das ermittelte Wissen wurde in der zweiten Phase durch qualitative Interviews weiter vertieft.

Das in den ersten beiden Phasen generierte Wissen soll Aufschluss darüber geben, wie das Klimaschutzengagement der in Deutschland lebenden Bevölkerung mit Migrationshintergrund gestärkt werden kann und wie sich der Nachhaltigkeitsgedanke in den Gemeinschaften verbreiten lässt.

In der dritten Phase des Projektes soll die Gesamtheit des Wissens in die Entwicklung von zielgruppen- und problemspezifischen Modellprojekten einfließen. Ziel ist es, das Umwelt- und Klimaschutzengagement von Migrant*innen zu fördern. Die Modellprojekte finden in enger Zusammenarbeit mit Praxisakteur*innen statt. Hierbei handelt es sich um meist ehrenamtlich geführte Netzwerke und Initiativen von Migrant*innen, die sich bereits für die Verbreitung des Nachhaltigkeitsgedankens einsetzen. Um sie in der Ausweitung und Professionalisierung ihrer Arbeit zu unterstützen begleitet EMIGMA sie wissenschaftlich und evaluiert die Modellprojekte.

Kooperations-/Projektpartner

Unter der Federführung des Fachbereichs Angewandte Sozialwissenschaften der FH Dortmund arbeiten folgende Partner in DoNaPart zusammen:

  • ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (Dipl. Phys. Udo Lambrecht, Dipl.-Ing. Frank Dünnebeil, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Frank Kutzner)
  • Tangere – Gesellschaft für interkulturelle Zusammenarbeit e.V., Berlin (Dr. Larissa Graf)
  • Migranten für Agenda 21 e.V.
  • Multikulturelles Forum e.V.
  • Data4U - Gesellschaft für Kommunkationsforschung
  • Türkisch-Deutsches Umweltzentrum Berlin (Dr. Turgut Altug)
  • BUND
  • Yesil Çember im BUND Berlin e.V. (Dipl. Biol. Gülcan Nitsch)
  • Verbund der sozial-kulturellen Migrantenorganisationen Dortmund e.V. (Ümit Kosan)
  • Verein Krone e.V., Dortmund (Leonid Korsunskiy, Irina Gusol)

Kontakt & Team

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