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Hochschule vor Ort

MIND THE GAP – Beleuchtung des Gender Data Gaps

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Eines der mit lichtgezeichneten Fotos: Datenerhebungen mit ausschließlich männlichen Crashtest-Dummys gefährden Frauen.

Unter dem Titel „MIND THE GAP - Eine Beleuchtung des Gender Data Gaps” stellte die Fotografie- und Filmabsolventin Nicole Wilke für rund zwei Wochen die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit in der Nordstadtgalerie aus. Die junge Fotografin beleuchtet auf einzigartige Weise das so oft unsichtbar erscheinende Thema:  „Gender Data Gap" – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Durch die Kunst des Lichtzeichnens entstanden so ganz besondere Fotoaufnahmen.

Die Ausstellung kann weiterhin online in der GALERI3D (Öffnet in einem neuen Tab)  besucht werden. Die GALERI3D ist eine technisch aufwendige 3D-Rekonstruktion der Nordstadtgalerie, mit der Ausstellungen virtuell erweitert und sinnvoll ergänzt werden. Daneben werden die Ausstellungen so auch für Personen zugänglich, die die Nordstadtgalerie nicht vor Ort besuchen können.

Mit Licht zeichnen

Die Absolventin freute sich über zahlreiche Gäste

Sogenannte „Lichtzeichnungen" entstehen bei Dunkelheit und benennen die Bewegung einer oder mehrerer Lichtquellen, die durch Langzeitbelichtung fotografisch festgehalten werden. Für ihre Abschlussarbeit nutzte Nicole Wilke den „Lunic Pixel Painter“, ein Lichtzeichnen-Tool, das sie in Zusammenarbeit mit dem Softwareentwickler Lukas Schiermeister entwickelt hat. Mit dem Tool lassen sich Fotos, Muster und Texte unkompliziert in eine Fotoaufnahme projizieren. Während der 30-sekündigen Fotoaufnahme sehen Beobachter*innen nur einen leuchtenden LED-Stick, denn das Motiv wird erst auf dem fertigen Bild erkennbar.

Die Geschlechter-Datenlücke

Über Jahrhunderte hinweg wurden Daten in jeglichen Lebensbereichen, wie Gesellschaft, Medizin, Wirtschaft oder Kultur hauptsächlich von Männern – über Männer – erhoben. Die Folge: eine Lücke in unseren Daten – der sogenannte „Gender Data Gap“ oder zu Deutsch die „Geschlechter-Datenlücke“.

In einer Welt, deren Gestaltung größtenteils auf Daten basiert, zieht das Fehlen der weiblichen Perspektive in nahezu allen Lebensbereichen negative Konsequenzen nach sich. Auch wenn diese Lücke meist nicht aus böser Absicht, sondern durch eine Art des Nicht-Denkens erzeugt wurde, hat sie im schlimmsten Fall tödliche Folgen. Laut Prognosen soll es noch 285 Jahre dauern, bis die Gleichstellung zwischen dem weiblichen und männlichen Geschlechte vollständig erreicht ist. 

Die Ausstellung

Die Absolventin möchte mit ihrer Abschlussarbeit zum öffentlichen Diskurs über das noch recht unsichtbare Thema „Gender Data Gap“ anregen. Neben acht lichtgezeichneten Fotoaufnahmen besteht die Ausstellung aus einer früheren filmischen, mit Licht gezeichneten, Arbeit der Künstlerin, die in Zusammenarbeit mit den Studierenden Mandy Heller und Lars Frühling entstanden ist. Auch die Entstehungsgeschichte des Lichtzeichnen-Tools „Lunic Pixel Painter“ wurde zum Thema.

Pixel Painter Workshop

Ein buntes Workshop-Ergebnis

Im ausgebuchten Pixel Painter Workshop zeichneten die Teilnehmenden am 02.10. selbst mit Licht. Individuell ausgewählte Motive wurden mit Hilfe der StudyScouts (Öffnet in einem neuen Tab) dabei in die abgedunkelte Umgebung projiziert und dann fotografisch eingefangen. Als Studierende der Fachhochschule geben die StudyScouts auf Augenhöhe praxisbezogene Einblicke in das Studienangebot (Öffnet in einem neuen Tab) .

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