f2-Fotofestival des Fachbereichs Design

Globalisierungsphänome können wissenschaftlich erfasst und in Zahlen ausgedrückt werden. Die Auswirkungen auf die globale Gemeinschaft sind dagegen schwieriger darzustellen: Beziehungen zwischen Menschen bleiben opak – egal, ob sie in räumlicher Nähe stattfinden oder medial über räumliche Distanzen hinweg vermittelt werden. Dabei ist das Bild, das man sich von anderen macht, immer schon vorgeformt. Nur vermeintlich öffnet Globalität Räume und verbindet Menschen. Als bildliches Leit-Medium ist die Fotografie maßgeblich an der visuellen Aushandlung und der Konstruktion von Globalität beteiligt. Fotografische Bilder können manipulieren und Vorurteile festigen. Ebenso aber können sie aufklären und im besten Falle zum Überdenken der eigenen Sichtweise auf den anderen beitragen.

In den Räumen von Different e.V. werden neun fotografische und multimediale Positionen von Fotograf*innen der Fachhochschule Dortmund und der École Nationale Supérieure de la Photographie in Arles gezeigt, die sich kritisch und selbstreflexiv mit dem Thema Globalität auseinandersetzen. Ihre Standpunkte und Darstellungsweisen können kaum heterogener sein. In einem relevanten Aspekt jedoch sind sie sich ähnlich: Globalität hat etwas mit uns selbst zu tun und ist nie etwas, das irgendwo in der Welt ohne unsere Beteiligung stattfindet – und so ist der Blick in die Ferne zuallererst einer in unsere eigenen Vorstellungswelten.