Inhalt anspringen
Design

Reingeschaut: So vielseitig war die Werkschau „Podest“

Veröffentlicht

Den Kopf in eine Wolke stecken? In der „Podest“-Ausstellung ging's.

Einmal im Jahr bespielen die Studierenden mit der „Podest“-Schau das gesamte Design-Gebäude am Max-Ophuels-Platz. So auch am 15. und 16. April: Auf allen Etagen stellten sie ihre Arbeiten der vergangenen zwei Semester aus. Studierende aus allen Studiengängen zeigten weit mehr als 100 Arbeiten. 

Wer sich vor Ort umschauen wollte, musste pünktlich sein: Nach zwei Tagen war die Werkschau schon wieder vorbei. Hier zeigen wir einige Beispiele für den Einfallsreichtum der Studierenden und die Vielfalt der Ausstellung.

Ehrliche Umkleidekabine

Wie gedankenlos shoppen wir? Das fragen sich - und alle anderen - Vanessa Bukowski (1. Foto links) und Hannah Münstermann.
Im Kurs „For Sell - Happy Shopping“ bei Prof. Ulrike Brückner haben sie sich auf das Phänomen „Fast Fashion“ fokussiert, Mode also, die unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert, billig verkauft und nach kurzer Zeit wieder weggeworfen wird. „Die Mischung aus Umkleidekabine und Beichtstuhl haben wir gebaut, weil es uns um das Hinterfragen des eigenen Kaufverhaltens geht. Da schien der Beichtstuhl passend. Als Ablassbrief gibt es einen Kassenbon. Ist als Denkanstoß gemeint.“

Überirdisch schöne Blüten

Unsichtbar und unhörbar für Menschen spielen Pflanzen im großen Kommunikationsnetzwerk des Lebens „eine Schlüsselrolle“, schreibt Mats Flottmann zu seiner Fotoserie „linkages“ („Verbindungen“).
Mithilfe von UV-Licht macht er zelluläre Kommunikations-Dynamiken wie das „cytoplasmatische Streaming“ von Wiesenpflanzen sichtbar.

Wütende Songtexte

„Express yourself, don't repress yourself“ sang Madonna und das singt auch der Titel dieser Plakatausstellung: Auf 25 Plakaten haben Studierende ikonische Textzeilen zu Geschlechterungerechtigkeiten typografisch umgesetzt.

Werbung mit Engagement

Am niederländischen Meer drehte Ricardo Dumsch (1. Foto rechts) zusammen mit Till KIttler und Alex Böcker den Film „Create An Impact“: In sanftem, pastellfarbenem Licht läuft eine Frau ins Meer, greift eine treibende Plastiktüte, rennt zurück an den Strand und drückt den Kunststoff erleichtert an sich. Die Worte „Create An Impact“ erscheinen. 

Statt auf einer Leinwand wird der Film in der Ausstellung auf eine Folie projiziert, auch Wände und Boden des Raums sind mit Folie bedeckt. Plastik überall. Dass der Film seinen eigentlichen Zweck als Werbespot für einen Rucksackhersteller nicht penetrant in den Vordergrund stellt, ist ein eleganter Aspekt.

„Es sollte eine cineastisch ansprechende Kurzgeschichte werden“, erläutert Ricardo Dumsch, „so wie es heutzutage in der Branche auch gern gesehen ist: Es berührt und bringt gleichzeitig die Botschaft rüber.“

Killer mit Demenz

Wie lebt ein pensionierter koreanischer Serienmörder? Wie sieht seine Wohnung aus, welche Bilder hat er an den Wänden, was für Zutaten in der Küche, welchen Nippes mag er? Anhand der Buchvorlage „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ von Young-Ha Kim entwarfen und bauten Nele Hero (1. Foto rechts) und Pascal Ulrich zusammen mit vielen weiteren Studierenden die Wohnung der Romanfigur als Filmset.
Mit nur 1000 Euro Budget besorgten sie Möbel und alles weitere. Interessant, sagen sie, war dabei vor allem die Nähe zur Arbeit an einem echten Filmset und das Training ihrer Organisations- und handwerklichen Fähigkeiten. „Außerdem war es faszinierend, sich in den Alltag eines alten Koreaners im Jahr 2013 hineinzudenken.“

Mithilfe des liebevoll bis in die Details gestalteten Sets haben Studierende darüber hinaus ein kurzes Skript entwickelt und einen Kurzfilm gedreht, der sich an der Geschichte des Buches orientiert.

Schönes aus Schlechtem

Die Fotos zeigen ägyptische Handwerkerinnen vor ihren Kunsthandwerk-Arbeiten. Die Frauen leben auf der Nil-Insel Qursaya. Der Rohstoff für ihre Arbeiten ist Plastikmüll, den die Organisation VeryNile aus dem Fluss fischt. 

Fotoserie von Zeina Khaled und Celia Joy Homann.

Allein

Fotografin Nura Vormann schreibt dazu: „Ein Langzeitprojekt über das Leben meiner Oma seit dem Tod meines Opas vor zwei Jahren. Und darüber, wie aus Verlust neue Kraft geschöpft werden kann.“

Diese Seite verwendet Cookies, um die Funktionalität der Webseite zu gewährleisten und statistische Daten zu erheben. Sie können der statistischen Erhebung über die Datenschutzeinstellungen widersprechen (Opt-Out).

Einstellungen (Öffnet in einem neuen Tab)