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75 Jahre Soziale Arbeit in Dortmund

75 Jahre Soziale Arbeit in Dortmund

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Zeittypische Impressionen

Autorin: Sabine Muerkoester

1940er & 50er Jahre

„Staatsbürgerliche Erziehung scheint unerlässlich, wenn die Demokratie gedeihen soll. [...] Die Erziehung zum internationalen Denken ist noch in den ersten Anfängen.“ 

(Friedrich Siegmund-Schultze 1950: 37)

 

 

1960er Jahre

„Sozialarbeit in der Wohlfahrtsgesellschaft [...] Wozu brauchen wir also noch Sozialarbeit, wozu noch Wohlfahrtsverbände? [...] Vermehrte Freiheit und höherer Lebensstandard sind zunächst für manche Menschen nicht Chance, sondern Quelle von Schwierigkeiten.“

(Dietmar Freier 1966: 16)

 

 

1970er Jahre

„Der Sozialarbeiter habe kein Verständnis beim Verwaltungsmann gefunden, weil er als notorischer Dilettant [... nicht] verständlich habe darlegen können, was er tat. Nun aber ist es ihm […] möglich, auch einem Verwaltungsmann gegenüber zu begründen, daß er die integrierte Methodik anwendet. An den Bitten eines zweckmäßig kommunizierenden Sozialarbeiters, der magischen Gewalt eines eloquenten Rattenfängers, erweicht auch die spröde Verstocktheit und das berechnende Wesen, die merkwürdigerweise so häufig auftretenden Charaktereigenschaften von ‚Verwaltungsfritzen‘ sind.“ (Rüdeger Baron 1978: 158)

 

 

1980er & 1990er

„Marktinstrumente wie Wettbewerb und Marketing sind auch in der Sozialpolitik stärker zu verankern mit dem Ziel, die Dienstleistungen wieder mehr an den eigentlichen Adressaten und Kunden zu orientieren, ohne daß die durch staatliche Sozialpolitik erreichte Grundversorgung dadurch gefährdet werden darf.“ 

(Dietmar Freier 1989: 43)

 

 

„Kollege Ossi“ 1990

Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus Ost-Berlin (1991)

„Die gesamten Lebensverhältnisse ändern sich: Einkommensrelationen, Konsumverhalten, die Balance von Sicherheiten und Unsicherheiten, die sozialen Beziehungen usw. Das hat ja alles nicht nur für die berufliche Arbeit und für die Hilfeberechtigten Bedeutung, es verändert vielmehr das eigene persönliche Leben sehr tiefgreifend.“ (Dietmar Freier 1991: 46)

 

 

2000er Jahre

Franco Rest (Dekan des FB 8) zum 50. Jubiläum:

„Vielleicht werden uns die Internationalisierung, der Zwang zur gründlichen Evaluation unserer Lehre, der drohende Verlust von Wertmaßstäben und Haltungen angesichts des Drucks von Ökonomie und kaltem Management bald dazu zwingen, der Geschichte gerecht zu werden, die gegenwärtigen Probleme zu meistern und den uns anvertrauten Menschen - von den Studierenden bis zu den Klienten - eine Zukunft zu bereiten, die den Klassenhass überwindet, einem unkonfessionellen, aber entschiedenen Christentum Raum gibt und sozialen Frieden sichert, wie es uns Prof. Dr. Siegmund-Schultze 1948 ins Stammbuch geschrieben hat.“ (Franco Rest 2000: 21)