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Gesellschaftliche Diversität ist ein Thema, das viele bewegt, manche ermüdet, für hitzige Diskussionen sorgt und dabei immer polarisiert. Studierende der FH Dortmund haben mit elf Interviewpartner*innen Gespräche zu verschiedenen Dimensionen von Vielfalt geführt, die als Videobeiträge in der Ausstellung „Diversity“ im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) zu sehen sind.
Die Besucher*innen sind eingeladen, sich in der Ausstellung mit Begriffsdefinitionen für künftige Gespräche zu wappnen und aktiv an der Debatte über Vielfalt mitzuwirken. Der Eintritt ist frei.
Gestaltet wurde die Ausstellung von Studierenden aus dem Studiengang Szenografie für das zweitägige Szenografie-Kolloquium 2022 in der DASA Arbeitswelt Ausstellung. Das MKK Dortmund präsentiert sie nun einer breiteren Öffentlichkeit.
„Das Thema ,Diversity‘ in sechs Ausstellungsstationen einzuteilen, schien auf den ersten Blick unmöglich – denn die Liste der Aspekte, die Menschen einen oder unterscheiden, ist unendlich lang“, sagt Studentin und Ausstellungsmacherin Anica Jacobsen. Einige Unterscheidungsmerkmale jedoch tauchen in Debatten immer wieder auf: sexuelle Orientierung, Geschlecht, Behinderung, Herkunft, Religion und Generation. Diese Merkmale stehen in Kontexten von Diskriminierung, Marginalisierung und ungleichen gesellschaftlichen Machtverhältnissen.
Menschen und ihre Lebensrealität
Wie ist es möglich, Diskussionen um Vielfalt angemessen zu führen? Welche Perspektiven und welche Sprache braucht es, um ihrer Komplexität und Relevanz Rechnung zu tragen? Um diese Fragen zu beantworten, haben die Studierenden unterschiedliche Menschen zu ihrer Lebensrealität befragt – denn häufig werden Diskussionen über Vielfalt ohne die Betroffenen geführt. In der Ausstellung „Diversity“ kommen zu Wort: ein muslimisches Paar, eine transgeschlechtliche Frau, ein schwuler Mann, eine chinesische Studentin und eine Frau, die von ihrem Leben mit Rollstuhl berichtet. Die Filme sind auch über die Webseite diversity-ausstellung.de (Öffnet in einem neuen Tab) abrufbar.
Erklär-Karten ermöglichen es, sich mit Definitionen zu verschiedenen Begriffen auseinanderzusetzen. „Manche Begriffe bergen die Gefahr, zu verletzen oder negativ konnotierte Stereotype zu reproduzieren, ohne dass es den Absendenden bewusst ist“, sagt Studentin Anica Jacobsen. Solche Karten gibt es z.B. zu Begriffen wie „Herkunft“ oder „Toxische Männlichkeit“, „BiPoC“, „Antiziganismus“, „Klassismus“ oder „nicht-binär“.
Die Rückseiten der Erklär-Karten wurden von Dortmunder Studierenden grafisch gestaltet. Alle Besucher*innen sind eingeladen, sich ein persönliches Kartenset „to go“ zu erstellen: Die gelochten Karten können an bereitliegende Schlüsselbänder angebracht und mitgenommen werden.
Veranstalter
Veranstaltungsort
Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Hansastraße 3
44135 Dortmund