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Maschinenbau

Premiere des Nuevo35: Von Null auf Wunder

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Der Nuevo35 in Aktion: Bis zu 60 km/h ermöglicht der Elektroantrieb. Geplant ist er als Hybridfahrzeug, der Verbrennungsmotor wird in Kürze eingebaut.

„Hochmodernes Superauto“, „rekordverdächtig“, „Wunderfahrzeug“: Das sind einige Beispiele vom Medienreaktionen auf den ersten öffentlichen Rollout des Nuevo35 am Mittwoch, 10. August 2022.

Das Event auf der Teststrecke LaSiSe in Selm hatten die Studierenden des Projekts am Fachbereich Maschinenbau und des Fachbereichs Design akribisch und mit großem Aufwand vorbereitet. Präzise gepitchte Präsentationen zu den vielen Teilbereichen des Projekts gebaut. Firmen eingeladen. Ein umfangreiches Programm organisiert: Mitfahrgelegenheiten mit dem Nuevo35, Kartfahren, Aquaplaning-Ausweichübungen, dazu Verpflegung und gekühlte Getränke gegen die Hitze.

Kurz und präzise erläuterten die Projektteams ihre Entwicklungsbereiche.

Das Ziel war die mit Spannung erwartete Antwort auf die Frage: Wie kommt das Projekt „GREEN-Gen“, aus dem der Nuevo35 hervorgegangen ist, in der Wirtschaft und der Öffentlichkeit an?

„Sehr, sehr gut“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Yves Rosefort. „Von der Industrie kamen ganz klar positive Rückmeldungen. Nicht nur für die technischen Aspekte des Projekts, sondern auch dafür, dass die Studierenden extrem engagiert arbeiten. Dass die Studierenden hier die ganze Theorie, Mechanik und Mathematik praktisch umsetzen können, ist eine Riesenmotivation.“

Die faszinierende "35"

Der WDR filmt ein Gespräch von Projektleiter Prof. Dr. Yves Rosefort (am Steuer) und dem Vize-Bundesvorsitzenden des deutschen Arbeitgeberverbands Dr. Björn Peters (auf dem Beifahrersitz).

Kamerateams von TV-Sendern waren vor Ort und stellten „sehr viele tiefgehende Fragen“, sagte Prof. Rosefort nach dem Event. Hauptgrund dafür dürfte die Bedeutung der Zahl „35“ im Projektnamen sein: Der CO2-Ausstoß des Nuevo35 während seines gesamten Lebenszyklus – Herstellung, geschätzte 400.000 Kilometer Fahrbetrieb und Recycling –, umgerechnet auf jeden gefahrenen Kilometer, erreicht den spektakulär niedrigen Wert von 35 Gramm CO2. Zum Vergleich: Der Grenzwert für Neuwagen in Deutschland liegt bei 95 Gramm pro Kilometer – und zwar ohne Produktion und Entsorgung.

Cem Eren Akdemir (hinten 2.v.r.) und Stefan Oberdellmann (hinten r.) von der Projektleitung erläutern die Organisationsstruktur.

Ebenso fasziniert zeigten sich die Vertreter der Industrie von der interdisziplinären Entstehungsweise des Prototyps. In zwölf Teams bearbeiteten die Maschinenbau-Studierenden die einzelnen Aspekte des Fahrzeugs wie etwa Fahrwerk und Lenkung, Gasmotorumrüstung, Kühlung, Längsdynamik und mehr. Das Team Projektleitung war fürs Controlling und die Koordination aller Teams zuständig.

Dr. Björn Peters, stellvertretender Bundesvorsitzender des deutschen Arbeitgeberverbands, nannte „die „Kreativität der Studierenden und Lehrenden sehr beeindruckend. Jeder, der schon mal in einem großen Projekt mit mehreren Teilteams mitgearbeitet hat, weiß, wie schwierig es ist die Teams zu kombinieren. Das scheint hier wirklich gelungen zu sein. Großes Lob an alle Beteiligten!“

Kooperationsnetzwerk

Maschinenbau-Dekan Prof. Dr. Thomas Straßmann bei der Begrüßung.

Prof. Dr. Thomas Straßmann, Dekan des Fachbereichs Maschinenbau, zählte in seiner Begrüßung die Ebenen der Zusammenarbeit auf: „Das Projekt hat nicht nur innerhalb des Fachbereichs die Menschen aus den Studiengängen Maschinenbau (Öffnet in einem neuen Tab)  und Fahrzeugentwicklung (Öffnet in einem neuen Tab)  zusammengebracht, sondern auch Erst- und Zweitsemester und ihre unterschiedlichen Kenntnisstände. Außerdem haben wir die Bachelorstudierenden mit Teilaufgaben in die Masterausbildung integriert und in Kooperation mit den anderen Ingenieurstudiengängen wie der Elektrotechnik Themen wie zum Beispiel nachhaltige Energiespeicher bearbeitet."

Studierende aus Design und Maschinenbau tauschten sich über die Karosserie-Entwürfe der Designstudierenden aus.

„Seit Oktober 2019 schließlich“, fuhr Prof. Straßmann fort, „führen wir die Welten von Maschinenbau und dem Fachbereich Design zusammen, wo Prof. Martin Middelhauve mit einigen Studierenden die Karosserie für den Nuevo35 entwickelt.“ Nächster Schritt der Kooperation mit dem Fachbereich Design ist die Auswahl des Entwurfs für die Karosserie. Die Jury wird aus beiden Fachbereichen besetzt sein.

Der Nuevo35 ist kein Prototyp eines künftigen Serienfahrzeugs, das den großen Marken der Autobranche Konkurrenz machen könnte. In den Worten des Dekans Prof. Straßmann ist es „eine Plattform, auf der man forschen, entwickeln und Ideen aufbauen kann“. Ideen, die der gesamten Branche zugutekommen und die Werte voranbringen können, an denen sich der Fachbereich und die gesamte FH Dortmund orientieren: Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Verantwortung und schonenden Umgang mit Ressourcen.

Jährliche Staffelübergabe

Die Studierenden arbeiten jeweils ein Jahr am Projekt mit, danach übernehmen neue Studierende die Teams und die Forschung. An dem Projekt GREEN-Gen/Nuevo35 sind aktuell rund 80 Studierende des Fachbereichs Maschinenbau und 12 Studierende des Fachbereichs Design beteiligt, außerdem mehrere Lehrende beider Fachbereiche.

Noch ohne Karosserie: In einem nächsten Schritt wird ein Entwurf ausgewählt.

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