Mit dem „iCapital Award 2021“ der Europäischen Kommission werden Innovationen in europäischen Städten ausgezeichnet und vorangetrieben. Dortmund geht mit Innovationsprojekten aus vier Bereichen in den Wettbewerb.
Unter dem Motto „INNOVATION NEXT DOOR – Zukunft aus der Nachbarschaft” stellt die Stadt Dortmund eine große Bandbreite an sozialen, nachhaltigen und technologieorientierten Innovationen vor und präsentiert die Netzwerke, aus denen sie hervorgehen, als Innovationsmotoren. Dabei fließen sowohl strategische Ansätze und große Stadtentwicklungsprojekte wie der „Grüne Hauptbahnhof” oder die Entwicklung des Hafenquartiers in die Bewerbung ein, aber auch kleinere Initiativen und Innovationswerkstätten, in denen Bürger*innen eigene Projektideen verwirklichen können.
Zu den strategischen Ansätzen gehört beispielsweise der „Masterplan Wissenschaft 2.0“, der das Ziel verfolgt, Dortmund als attraktiven, zukunftsfähigen und weltoffenen Hochschul- und Wissenschaftsstandort weiter zu profilieren. Die wissenschaftliche Stärke spiegelt sich unter anderem in Plänen für den Ausbau von bzw. den Bau neuer Kompetenzzentren für die Themen IT und Logistik, Energie oder Künstlicher Intelligenz wider.
In der Corona-Krise hat Dortmund mit dem Strategiepapier „Neue Stärke“ der Wirtschaftsförderung und dem Beirat Wachstumsinitiative frühzeitig den Weg aus der Krise markiert. Eine konkrete Maßnahme daraus ist die digitale Plattform „Wir stehen hinter dir“ (#wshd), über die für die Unterstützung der lokalen Wirtschaft über 800.000 Euro eingesammelt wurden, sowie spezielle Programme zur Förderung der Gastronomie und der Clubszene.
Mit Projekten wie „iResilience“ soll die Widerstandsfähigkeit der Stadt gegen klimabedingte Phänomene, darunter anhaltende Hitze und Starkregen, gestärkt bzw. gesteigert werden – mit Hilfe der Bürger*innen, die in ihren Quartieren Ideen sammeln und Pilotmaßnahmen umsetzen. Dabei kooperiert die Stadt Dortmund nicht nur mit anderen Städten in NRW, sondern auch international mit der Stadt Cluj in Rumänien.
Nachbarschaftliches Ökosystem für Innovationen
Innovations-Hotspots gibt es in Dortmund genug: Neben dem Wissenschafts- und Technologiecampus zählen dazu beispielsweise das Dortmunder U und das Unionviertel, offene Werkstätten und sogenannte Citizen-Science-Initiativen wie die DEZENTRALE oder der inklusive Makerspace „Selfmade“, das Hafenquartier, Phoenix West oder die Zeche Westhausen. Mit Diversität, Weitblick, einem starken Unterstützungssystem für Start-ups, innovativen Bildungsprogrammen sowie Beteiligungsformaten bei Stadtentwicklungsprozessen möchte Dortmund den Wettbewerb gewinnen.
„Das Besondere bei uns hier in Dortmund sind der Zusammenhalt der Menschen und die gemeinsame Netzwerkarbeit. Daraus entstehen Innovationen von Menschen für Menschen, direkt vor der eigenen Haustür. Ich bin sehr stolz darauf, dass unsere Stadt so innovativ ist und auch in der Corona-Pandemie so eng zusammensteht“, sagt Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Die Bewerbung wird von der Wirtschaftsförderung im Schulterschluss mit dem städtischen Hochschul- und Wissenschaftsbüro im Amt für Angelegenheiten des Oberbürgermeisters und des Rates koordiniert. Projektbeiträge kommen aus dem gesamten Dortmunder Innovationsnetzwerk. Dieses schließt städtische und bürgerschaftliche Initiativen ebenso ein wie die Dortmunder Wissenschafts- und Wirtschaftslandschaft. Im Kontext der Bewerbung wurde eine Projekt-Website erstellt, auf der Bürger*innen dazu eingeladen sind, Innovationen in ihrer Nachbarschaft zu entdecken und mitzuteilen, was Dortmund für sie innovativ macht.
Nach Leuven könnte Dortmund gewinnen
Dortmund könnte die siebte Stadt werden, die die Auszeichnung „Europäische Innovationshauptstadt“ erhält. Im Vorjahr gewann die belgische Stadt Leuven den Preis; weitere Preisträgerinnen sind Barcelona, Amsterdam, Paris, Athen und Nantes. Der Titel wird vom Europäischen Innovationsrat (European Innovation Council) im Zusammenhang mit dem Horizon-Programm (2021-27) der Europäischen Kommission verliehen und ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000.000 Euro für die Gewinnerstadt sowie 100.000 Euro für die Zweit- und Drittplatzierten. Dabei handelt es sich um eine jährliche Auszeichnung, die an die europäische Stadt vergeben wird, die am besten ihre Fähigkeit unter Beweis stellt, Innovationen zur Verbesserung der Lebensqualität ihrer Bürger*innen einzusetzen. 2019 hatte Dortmund es bereits aus dem Stand ins Halbfinale des Wettbewerbs geschafft. Die aktuelle Bewerbung baut auf dem positiven Feedback auf und bezieht neue Entwicklungen ein.