Segelfreizeit 2001 in Mecklenburg-Vorpommern
Eine Woche segeln pur mit den FH-eigenen Booten, so war es geplant. Doch vor die Erholung haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt. Und so trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwei Tage vor der Abfahrt am Kemnader See bei Bochum, um die Segeljollen aus dem Wasser zu holen und reisefertig zu verzurren. Nach zwei Stunden intensiver Arbeit waren die Masten von Jeton und Gipsy gelegt, die Schiffe standen sicher auf ihren Trailern, die Zurrgurte waren festgezogen und alle eventuellen Druck- und Scheuerstellen abgefendert.
Derartig gut gerüstet, ging es am Samstag, dem 1. September, in Richtung Osten. Nach sechs Stunden ermüdender Fahrt über Autobahn und brandenburgische Landstraßen erreichte die kleine Gruppe (leider hatten sich nur vier Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet) den Ort Strasen am Ellbogensee. Dort warteten schon Herr und Frau Ruttkowski auf die Segler, mit heißem Kaffee und leckerem Kuchen.
Auch diesmal war die Ferienanlage optimal ausgesucht. Die Holzhäuser, gut ausgestattet mit allem, was man so braucht, malerisch gelegen zwischen alten Kiefern und mit Blick auf den See, warteten auf ihre neuen Bewohner.
Für die Segeljollen gab es nur 150 m vom Haus entfernt eine kleine Steganlage.
Der nächste Tag begann mit viel Wind und einem Himmel, der nichts gutes verhieß. Doch der Wetterbericht sagte für den Rest der Woche nicht viel besseres vorher, und so waren alle fest entschlossen, jede trockene Stunde zu nutzen. Mit achterlichem Wind ging es hinaus auf den Ellbogensee in Richtung Priepert und Großmenow. Beim Zurückkreuzen wurde dann jedem deutlich, was die Probleme einer relativ kleinen Wasserfläche sind. Aufgrund der hohen Bäume wird der Wind im Uferbereich sehr unbeständig und dreht ständig, so dass das Kreuzen zu einem Geduldspiel wird.
Für Anfänger nicht ganz einfach, zumal sich Böen und Flauten ständig abwechseln und höchste Aufmerksamkeit von Skipper und Vorschoter erfordern. Immerhin blieb es den ganzen Tag trocken. Und nach dieser 'Lehrstunde' hatte jeder wieder ein Gefühl für Segel und Ruder. Dennoch stand schnell fest, am nächsten Tag ein anderes Revier auszuprobieren.
Neben dem Segeln kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Wir haben die geleerten Weinflaschen ebenso wenig gezählt wie die Kannen Kaffee. Auf jeden Fall fand sich immer plötzlich ein Kuchen, ein Topf Spaghetti, eine geräucherte Forelle, die unbedingt gemeinsam verzehrt werden mussten. Da konnten wir es auch verschmerzen, das das Wetter leider schon zu kalt und zu nass für einen zünftigen Grillabend war.
Wie schade, dass die Boote schon bald wieder aus dem Wasser geholt werden mussten. Eine Woche geht einfach viel zu schnell vorbei.
In einem waren sich alle Teilnehmer einig: Wir kommen wieder mit! Und vielleicht finden sich im nächsten Jahr ja ein paar mehr Interessenten, die in ungezwungener Umgebung das Segeln einfach mal ausprobieren wollen.
Übrigens:
Die Segelfreizeit ist auch ideal für alle, die schon lange den Segelschein in der Tasche haben, denen aber die Praxis fehlt. Unter den Teilnehmern findet sich immer jemand, der noch Tipps und Hilfen geben kann oder auch erst einmal das Steuer übernimmt, bis die notwendige Übung wieder da ist. Die beste Möglichkeit also, in ungezwungener Umgebung (wieder) ein Gefühl für Boot und Wind zu bekommen. Bei entsprechendem Bedarf kann auch der Cadett als drittes Boot mitgenommen werden, oder es lässt sich vor Ort ein Boot chartern. Die beiden größeren Boote werden mit einem Außenborder ausgerüstet und wenn Herr Ruttkowski mitfährt, hat er bestimmt sein Motorboot dabei.