Im Fokus der Arbeit der FH Dortmund stehen dabei Bildung und Partizipation. Das dreijährige Vorhaben ist mit seinen Teilbereichen Zukunftsbildung (Verantwortlicher: Marc Just) und Citizen Science (Verantwortliche: Kira Fink) am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der FH Dortmund angesiedelt und wird von Prof. Dr. Harald Rüßler geleitet.
In dem Forschungsbereich Zukunftsbildung wird das von der Stadt Gelsenkirchen bisher erarbeitete Konzept der Zukunftsbildung in den Blick genommen und insbesondere bezogen auf das Zusammenwirken formeller und informeller Bildung sowie Partizipation im Quartier untersucht.
Die FH Dortmund betreut dazu das Reallabor „Partizipation im Quartier“, hier geht es um die Erprobung neuer Bildungs- und Beteiligungsmodelle mit Quartiersbezug. In den Bausteinen werden u.a. Aneignungs- und Beteiligungsprozesse, Kompetenzerwerb, intergenerative und interkulturelle Quartiersgestaltung, das Zusammenspiel zwischen Quartiersakteuren, Verwaltung und Politik in den Blick genommen. Dazu werden die einzelnen Bausteine als Realexperimente verstanden, deren Umsetzung erprobt wird. Dabei sollen auch transformative Impulse aus der Wissenschaft eingebracht werden.
Die folgenden Bausteine sind Bestandteil des Reallabors Quartier, welches die FH Dortmund begleitet:
CommunityCenter
In Bulmke-Hüllen wollen wir mit einem Community-Center ein Lernendes Quartier schaffen. Dazu wird ein ehemaliger Jugendtreff, das Alfred-Zingler-Haus, zu einer lebendigen Baustelle, an der verschiedenste Akteure, wie Initiativen, Nachbarn, Geflüchtete und Jugendgruppen, zusammenwirken. Hier werden Themen, wie soziale Integration, Zuwanderung, Partizipation und Teilhabe zum Forschungsgegenstand.
Mobilitätslernen
In dem Baustein Mobilitätslernen wird modellhaft der Stadtteil Buer, von Kindern gemeinsam mit Älteren aus dem Quartiersnetz (Buer-Ost) erkundet, um Ideen für eine generationengerechte Verkehrsgestaltung zu entwickeln. Über das Quartier verteilt werden dazu Markierungen aufgestellt, um Ankerpunkte bei den Erkundungen zu finden. Eine Idee dafür sind Planetenmodelle, die maßstabsgerecht rund um ein Sonnenmodell auf einem Schulhof installiert werden. In dem Baustein geht es vor allem um die gemeinsame Gestaltung einer Mobilitätswende im Quartier.
Quartiersvernetzung
Wir haben in Gelsenkirchen über 15 Quartiersinitiativen in unterschiedlichsten Formen und Stadtteilen. Mit dem Baustein Quartiersvernetzung werden Vernetzungs- und Lernmöglichkeiten für die verschiedenen Quartiersinitiativen geschaffen, indem zum einen Austausch- und Netzwerktreffen organisiert werden (allgemein und themenspezifisch) und in denen durch den Austausch gegenseitige Transfer-, Lern- und Hilfeprozesse angestoßen werden. Ergänzend dazu soll eine Homepage Kontaktmöglichkeiten zu den Initiativen schaffen.
StartUp! Ückendorf (mehreren Reallaboren zugeordnet)
In Ückendorf soll mit dem Baustein „StartUp!“ eine Ballung von mehreren Maßnahmen untersucht werden. Ausgehend von einem zentralen Büro mit Schulungsräumen werden gemeinsam mit Schulen, Jugendzentren, dem Wissenschaftspark und dem ZDI-Netzwerk die Themen MINT und digitale Bildung, individuelle Talentförderung, Schülerfirmen und Zukunft der Arbeit im Jugendbereich bearbeitet. Ein breites Bildungsnetzwerk wird sich dem Thema Zukunftsbildung widmen und dabei praxisnahe, zukunftsfähige Berufsorientierung durchführen. Handlungskonzepte, Blaupausen und Curricula sorgen für eine gewisse Übertragbarkeit.
Gemeinsam mit Akteuren aus der Praxis dieser Bausteine werden in einer Fachgruppe begleitend zum Umsetzungsprozess ähnlichen Fragen, wie den Folgenden nachgegangen:
Wie kann gegenseitiger Austausch zwischen verschiedenen Initiativen den Lernprozess fördern und ehrenamtliches Engagement einfacher gestalten? Worin kristallisiert sich der Hilfebedarf bürgerschaftlicher Initiativen? Kann er durch kollegialen Austausch erfüllt werden? Welche Maßnahmen zur Unterstützung von Ehrenamt im Quartier kann die Verwaltung mit vergleichsweise wenig Aufwand leisten?